Ich hatte nie wieder Zweifel, von Ajita, Zürich, Schweiz
Die ganze Familie war auf dem Weg nach Zürich, um dort in einem Bioladen eine Tambura für Adesh zu kaufen. Er wollte etwas mit den Kindern in der Arbeit ausprobieren. Der größte Segen der Tambura war, dass es das Instrument war, welches uns mit Guru in Verbindung brachte.
Als wir den Bioladen betraten, sah ich Fotos, auf denen Guru lächelte. Ich dachte mir, dieses Lächeln kann nicht echt sein. Ich hatte noch nie jemanden so strahlend lächeln sehen. Ich war beides: verwirrt und begeistert zugleich. Bis heute noch hat mein Verstand etwas dagegen, wenn ich mich über andere Meister oder neue Wege informiere. Meine Gefühle hatten keinen Platz in meinen Entscheidungen. Aber dieses Mal sagte ich meinem Verstand, er solle leise sein. Von irgendwo tief in mir fühlte ich, dass dies der richtige Weg für mich sei. Im Schaufenster hingen Bilder, auf denen man Guru beim Gewichtheben sehen konnte, was mich auch verwirrte. Was um Himmelswillen hat das mit Spiritualität zu tun? Aber wieder fühlte ich, es sei richtig und sagte meinem Verstand, er solle abwarten und sehen.
Als Adesh die Tambura, die er gerne kaufen wollte, nicht richtig stimmen konnte, stellte er sie unter Gurus Bild. In der Zwischenzeit ging ich durch den Laden und wurde auf ein Buch aufmerksam. Ein Buch mit kindlichen Zeichnungen und einfachen Anweisungen. "Das ABC der Meditation" von Kailash Beyer. Obwohl ich bereits versucht hatte zu meditieren aber nicht wirklich erfolgreich war, wollte ich doch noch einmal von ganz vorne anfangen und meinem Verstand beibringen, mich nicht abzulenken. Ich wollte in die Tiefe gehen und mehr auf mein Gefühl vertrauen. Ich wusste, ich musste das Ego besiegen, denn dieses wollte kompliziertere und anspruchsvollere Bücher kaufen. Adesh kaufte das Buch: "Das Innere Versprechen", somit hatten wir eine gute Kombination.
Als wir die Tambura wieder aus der Ecke nahmen, war sie vollkommen passend zu dem Lied gestimmt, welches gerade im Laden gespielt wurde. Ich schaute auf Gurus Bild und dachte mir: “Aber dieses Wunder ist nicht notwendig, ich wollte ja sowieso wiederkommen."
Gunthita beantwortete uns viele Fragen. Aber es gab eine Sache, die meinen Blick einfing: Einer ihrer Vorderzähne war schwarz. Das ließ mich vermuten: " Wow, das muss eine echte Sannyasin, eine indische Entsagende, sein. Nicht im Geringsten ist sie mit ihrem Aussehen beschäftigt." Gunthita war so natürlich, freundlich und offen. Sie beeindruckte mich zutiefst.
Ich war entschlossen mein Foto abzugeben. Aber würde mein Verstand später sagen, dass ich es nur abgab, weil Adesh es auch tat? Ich wollte noch zwei Tage warten und sehen, ob dieses tiefe innere Gefühl auch wirklich bliebe. Nach diesen beiden Tagen sandte ich glücklicherweise meine Bewerbung ab. Ich hatte nie wieder Zweifel. Seit dieser kurzen Zeit, die wir im Bioladen verbrachten, fühle ich, dass ich zu Guru gehöre.