Sinneswandel, von Nicholas aus Auckland
Vor fast 14 Jahren reisten meine Partnerin Dianne, die später von Sri Chinmoy den spirituellen Namen Niribili erhielt, und ich nach Wellington, um dort an den Landesmeisterschaften im Turniertanzen teilzunehmen. Während unseres Aufenthaltes besuchten wir Janine, die Tochter meiner Partnerin (heute Phoolanjaya mit spituellem Namen), in ihrer Wohnung, um Hallo zu sagen. Irgendwie musste ich einfach auf das etwas seltsame Schwarz-Weißfoto ihres spirituellen Meisters starren. Ich wusste nicht, was es war, jedoch wurde meine Aufmerksamkeit immer wieder davon angezogen. Merkwürdigerweise, so schien es, weckte dies Phoolanjayas Interesse. Denn sie erwähnte, dass Sri Chinmoy nach Auckland komme, um dort ein kostenloses Konzert zu geben. Da es nichts kostete, entschieden wir uns hinzugehen. Ich kann nicht sagen, dass die Engel herabkamen, jedoch gefiel mir das Konzert und ich versuchte zu meditieren, obwohl ich wirklich nicht wusste wie man dies macht. Niribili entschied sich dafür, danach an einem Meditationskurs teilzunehmen, und versuchte mich dazu zu bewegen mitzukommen. Ich jedoch war ein typisch dickköpfiger Kiwi-Kerl und sah dafür keine Notwendigkeit.
Jedoch, nach nur zwei Wochen, war die Veränderung in ihr bemerkenswert, und ich war neugierig "mal reinzuschnuppern". Wie das Glück so wollte ergab sich diese Möglichkeit, weil das Sri-Chinmoy-Zentrum offene Abendveranstaltungen anbot und jeder, im Raum der Sucher, mitmeditieren konnte. Sie fragten mich, ob ich an einem Meditationskurs teilnehmen wolle, jedoch wollte ich noch immer nicht, denn schließlich "machte ich mir nichts daraus oder sah keine Notwendigkeit dafür".
Als die offenen Abendveranstaltungen vorüber waren, konnte ich nicht mehr zur Meditation kommen. Ich wurde wütend. Wie konnten sie es wagen? Aber, warte mal, machte ich mir denn nichts daraus? Also wo war das Problem? Es regnete Verwirrung wie aus Kübeln. Schließlich gab ich nach, und begann einen Meditationskurs zu besuchen, mit der Ankündigung, dass ich aussteigen würde, wenn sie über Gott sprächen! Sie sprachen die erste Zeit nicht über Gott, und nachdem ich Sri Chinmoys Bücher gelesen hatte, kam es zu einem großen Sinneswandel: Ich "sah das Licht" – buchstäblich.
Dann wurde es Zeit, dass ich ein Foto von mir machen ließ, für meine Bewerbung als ein Schüler Sri Chinmoys. Doch noch immer war ich ziemlich dickköpfig. Subarata, eine Schülerin, die zusammen mit ihrem Mann die Meditationsgruppe Sri Chinmoys in Auckland leitete, sagte: "Was macht es schon für einen Unterschied? Du musst dich zu nichts verpflichten; versuche es einfach mal." Subarta wusste ziemlich genau, was in mir vorging. Als der Zeitpunkt nahte, wo ein Foto von mir gemacht werden sollte, hüpfte meine Seele buchstäblich vor Freude, obwohl ich noch immer sehr verwirrt war. Weil Sri Chinmoy sich anlässlich der alljährlichen Weihnachtsreise gerade in Mexiko aufhielt, bei der er und viele seine Schüler Jahr für Jahr die verschiedensten Länder der Erde besuchten, dauerte es recht lange, bis ich angenommen wurde. Ich fragte mich, ob Christi Geburtstag irgend etwas damit zu tun hatte.
Nun, wie man so sagt, das war dies und jetzt konnte ich mir ein Leben ohne diesen spirituellen Weg gar nicht mehr vorstellen. Ich weiß nicht, wie andere dies bewerkstelligen.
Zehn Jahre zuvor hatte ich einen großen Motorradunfall, und verschiedene andere Begebenheiten trugen sich zu, die eigentlich mein Ende hätte bedeuten müssen, oder, zumindest, eine schwere Behinderung für den Rest meines Lebens. Jedoch, ich überlebte, durch eine Anzahl von Wundern, mit nur ein paar Kratzern. Ich war frontal mit über 90 Stundenkilometern in ein Auto gerast und war eine ziemlich große Distanz die Straße entlang geschlittert, bevor ich mich neben der Straße wieder aufrichten konnte, völlig fassungslos und erstaunt noch immer am Leben zu sein. Mein Motorrad war nur noch ein Haufen Schrott. Ich frage mich oft: "Weshalb ich? Weshalb überlebte ich?" Ich verdiente es nicht, mit dem Leben, das ich führte. Deshalb war es wohl so, dass der Supreme, wie Sri Chinmoy Gott immer nannte, oder Sri Chinmoy selbst vielleicht, in die Zukunft blickten und sich zum Abwarten entschlossen. Einer meiner Freunde hatte einen Unfall mit einem leichteren Motorrad und verlor einen Arm dabei, ein anderer hatte einen eigentlich harmlosen Unfall und ist nun querschnittsgelähmt. Beide kamen nicht darüber hinweg, dass ich unverletzt davon kam – im Gegensatz zu ihnen. Viele Male habe ich in Gebeten meine Dankbarkeit ausgesprochen, für dieses Wunder der Wunder. Ich werde immer dafür dankbar sein – Dankbarkeit, Dankbarkeit, Dankbarkeit.
Nicholas, Auckland