Das glückliche Gefühl endlich heim gekommen zu sein, von Verena

Mein Name ist Verena (24), ich bin ausgebildete Sozialpädagogin und lebe möglicherweise ein bisschen anders als herkömmlich als "normal" bezeichnet.
Was wahrscheinlich den gravierenden Unterschied zu vielen Menschen ausmacht, ist, dass sich meine Wertigkeiten von denen der Meisten sehr unterscheiden.
Ich konzentriere mich darauf mehr im INNEN als im AUSSEN zu leben, das heißt nicht, dass mein Leben von außen betrachtet sehr ungewöhnlich ist, ich ungewöhnliche Hobbys habe oder Dinge tue - nein, an der Oberfläche scheint alles ziemlich "normal" zu sein. Das Einzige was möglicherweise anders ist als bei anderen, ist dass ich mich auf einer bewussten Suche befinde, der Suche nach mir selbst. Dazu meditiere ich jeden Tag und versuche auch im Alltag jede Situation als eine neue Möglichkeit zu betrachten, etwas über mich selbst zu erfahren.

Egal ob gerade ein Erfolg oder Misserfolg ansteht, ob ein Glücksfall, Leid oder Krankheit, ich bin für alles dankbar, was kommt – und daher auch immer glücklich, denn alles passiert aus einem bestimmten Grund und ist zu 100% zu meinem Besten. Jedes Ereignis hilft mir dabei mich durch Selbstbeobachtung besser kennen zu lernen, und ebenso mich in die Richtung zu entwickeln, in die ich will. Dieses Nach-innen-tauchen gibt mir die Chance mich zu sehen wie ich bin, und macht mir bewusst wie ich sein will, beziehungsweise nicht sein will, und hilft mir – zu dem zu werden, der ich wirklich bin!
Diese weisen Ideen und kleinen Lichtblitze der Erkenntnis entspringen sicher nicht meinem noch im Dunkeln tappenden Verstand. Die Fußspuren der großen Weisheit, der ich in meinem Leben zu folge versuche, stammen von meinem geliebten Lehrer Sri Chinmoy.

Er hat mich gelehrt, und lehrt mich immer noch… nach Innen zu tauchen, um dort nach der Erfüllung zu suchen, statt im äußeren Leben, welches durch die Anhäufung von Besitz und die Erfüllung von Wünschen das Glücklichsein zu finden sucht. Materieller Besitz kann und wird ja bekanntlicher Weise niemals zur wahren Zufriedenheit führen.
Vor über 4 Jahren hörte ich zum ersten Mal von Sri Chinmoy und diesem "integralen" Yogaweg, bei welchem man völlig normal in der Welt lebt, mit dem Unterschied, dass man versucht, sich innerlich von allen Bindungen, Ängsten, Sorgen, negativen Gedanken und Gefühlen zu befreien, um vollkommenes Glück und grenzenlose Freiheit im Inneren zu erfahren. Ein guter Freund von mir hat mich damals eingeladen, mit ihm gemeinsam einen Meditationskurs zu besuchen. Da ich mich immer schon mit spirituellen und esoterischen Themen beschäftigt hatte, und auch wusste, dass mir Meditation gut tut, war ich gleich begeistert. Jeder dieser Kursabende war für mich sehr intensiv, und ich hatte immer das Gefühl am Abend heim zu schweben…aufgeladen mit Freude und Liebe.

Da ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin, und jede auch nur so geringfügige Einschränkung von Seiten meines damaligen Freundes für gewöhnlich in einem riesen Streit mündete, war es für mich selbst sehr erstaunlich, dass ich das, was für andere Menschen wie ein riesen Verzicht erscheinen mag, zum Beispiel vegetarische Ernährung, Verzicht auf Alkohol und Zigaretten, ohne weiteres von heute auf morgen ablegen wollte und konnte, ohne irgendwelche Probleme und ohne das Gefühl etwas Schönes oder Wertvolles zu verlieren. Im Gegenteil, das Gefühl, das ich durch meine äußeren Veränderungen erhielt, war ein sehr erfüllendes und befreiendes. Die Zeit für diese Veränderung war einfach reif… .
Auch das abendliche Fortgehen, Trinken und Gespräche, die ich immer als sinnloses Geschwätz empfunden hatte, welche innerlich meist ein Gefühl der Leere, Unzufriedenheit in mir hinterließen, konnte ich nun hinter mir lassen. Mir wurde klar, warum ich dort nie hinein gepasst hatte. Bei den wöchentlichen Meditationen im Center hatte ich das glückliche Gefühl endlich heim gekommen zu sein, in eine große Familie, nach der ich immer gesucht hatte, und mit Menschen zusammen zu sein, die mich verstehen konnten, und die Aufrichtigkeit, Wärme und Liebe ausstrahlten.

Selbst meinen Verwandten, die mit Spiritualität nichts am Hut hatten, fiel auf, wie viel glücklicher und gelöster ich wurde. Da sie durch meine Mutter, die bei ihrem indischen Guru Sai Baba in Indien lebt, mit der indischen Tradition der Meister-Schüler-Beziehung vertraut waren, hatten sie auch so gut wie keine Probleme dabei zu akzeptieren, dass auch ich jetzt einen indischen Guru hatte.

Einige Wochen meditierte ich nun schon im Zentrum, las Sri Chinmoys Bücher und sah Videos, in welchen er in hohe Bewusstseinszustände eintrat, um dabei Licht, Frieden und Liebe herabzubringen und auf seine Schüler zu verteilen. Oft wurde ich dabei überwältigt von Gefühlen der Liebe und Hingabe. Das Feuer der Sehnsucht danach in der physischen Nähe meines Lehrers sein zu dürfen, wurde immer stärker in mir, bis ich endlich 10 Monate später mein Vorhaben in die Tat umsetzte. Fast 2 Jahre verbrachte ich in Amerika, in der Nähe meines Gurus - die mit Sicherheit besten und schönsten 2 Jahre meines bisherigen Leben… . Jeder einzelne Tag, den ich dort verbrachte, schien mindestens 48 Stunden zu haben, und innerlich so spannend und erfüllend zu sein, das es schwer mit Worten zu beschreiben ist.

Als Ausdruck meiner tiefsten Dankbarkeit an Sri Chinmoy für alles was ich durch ihn erkennen durfte, und alles was über die Jahre hinweg durch ihn erhalten habe, möchte ich mein Leben jetzt ganz dem Dienst an der Welt widmen, um Seinen Traum von einer Einsseins-Welt, von innerem Frieden und Harmonie auf der Welt Wirklichkeit werden zu lassen.

Verena
Wien, 21.3.09