Die Liebe und unbändige Freude von Sri Chinmoy, von Smarana Puntigam aus Wien
Ich habe das große Glück gehabt, dass ich mit meinem Vater von früher Kindheit an über Tod und Wiedergeburt, Karma, Meditation und sämtliche spirituelle und esoterische Themen sprechen konnte. Da mein Vater Lehrer und Psychotherapeut ist, hat er mir auch einen tiefen Einblick in die Probleme vieler Menschen gezeigt und wie die Probleme in etwa zu lösen wären. Aber vor allem habe ich sehr früh damit begonnen meine eigenen Schwächen, leider mehr meine Schwächen als meine Stärken, zu analysieren und an ihnen zu arbeiten.
Es kommt aber irgendwann der Punkt, wo man bemerkt, dass das mentale Analysieren von Problemen nur ein möglicher Ansatz ist und dass es auch ganz andere Möglichkeiten gibt, umfassendere und tiefgreifendere Veränderungen herbeizuführen:
- ein Loslassen von dem was man nicht ist
- ein Hineintauchen in die Quelle
- ein Andocken an die grenzenlose Liebe und Energie
- eine innere und äußere Führung
- kurzum, die Meditation mit einem echten spirituellen Lehrer
Einen Tag bevor ich einen Meditationskurs besuchte, nahm ich bei einer Art Reinigung in einer schamanischen Schwitzhütte teil. Wir haben eine Schwitzhütte aus Holz und Blättern gebaut, vor der Hütte wurde ein Bach aufgestaut und ein großes Feuer entfacht. Große Steine, die im Feuer erwärmt wurden, haben in der Hütte als Ofen gedient. Es war für mich, damals als 16-Jährigen, wirklich ein mystisches Erlebnis. In der Hütte ist es immer wärmer und wärmer geworden und ich habe geschwitzt und geschwitzt, bis es Zeit wurde, dass wir Kräuter in die Hand genommen haben und symbolisch, mit diesen Kräutern unsere Unreinheiten verbrannt haben. "Gereinigt" und offen für Neues, bin ich vor 20 Jahren, gemeinsam mit meinem Vater, in den Meditationskurs gegangen und habe damit eine lange innere Reise begonnen, auf der ich vieles kennenlernen durfte und die bis zum heutigen Tag nie langweilig war.
Der Kurs war für mich faszinierend; lebendig und vollgepackt mit Übungen. Ich von Anfang an Feuer und Flamme. Der Kurs, der von einem Meditationsschüler des spirituellen Meisters Sri Chinmoy geleitet wurde, war so aufgebaut, dass man von Anfang an auch zuhause die Übungen, die man im Kurs gelernt hatte, üben sollte. Man philosophierte nicht nur theoretisch, sondern “packte gleich an”.
Eine sehr schöne Erfahrung war für mich die erste Begegnung mit meinem Lehrer Sri Chinmoy, oder Guru wie er in Indien genannt wird.
Es war unbeschreiblich diese bedingungslose Liebe und unbändige Freude von Sri Chinmoy zu spüren und zu sehen, dass es möglich ist diese Qualitäten auch hier auf der Erde so bedingungslos auszustrahlen. Ein wirklicher Lehrer braucht nichts von dir, er gibt dir einfach nur, weil er schon in der Fülle lebt, und diese Glückseligkeit mit dir teilen will.
Oft muss ich heute noch schmunzeln über die "lustigen" Ansichten, die man am Anfang über Yoga und Meditation hat. Es ist erfüllend zu erleben, wie sich nach und nach die Seele, gleich einer Knospe einer Blume, zu einer Blüte entfaltet. Sind wahre Liebe, Freude, Frieden und innere Geborgenheit anfangs kurze Erfahrungen, so werden sie immer mehr zur Selbstverständlichkeit und zu einem inneren Schatz, an dem ich mich jeden Tag erfreuen kann.
Heute fühlt sich das Leben für mich wie in einem Segelboot an. Die Segel voll im Wind, steuert es in voller Fahrt auf das Ziel und dadurch ist das Leben unglaublich lebendig, es vibriert.
Es liegt in uns ein unglaubliches Potenzial und es zahlt sich aus auf "Schatzsuche" zu gehen, nach innen zu tauchen und den Schatz mit allen zu teilen.